Unschuldsgeburt
Weißes Glück ist Schnee auf Eis,
ein silberflaumbehaarter Greis,
der Mandelfrüchte feine Milch,
Mamas kuschelzarter Knilch –
auf ihrem weichen Schoße hockend,
freudestrahlend und frohlockend
in der Sonne lichtem Schein,
kinderunschuldsrein.
Doch der Schnee, nicht lang von Dauer,
wäscht sich aus in einem Schauer
regennasser Heftigkeit,
die Milch gerinnt nach kurzer Zeit,
verklumpt, verdirbt,
der Greis, er stirbt,
der Knilch entwächst der Mutter Schoß,
wird ernst und übermäßig groß,
büßt seiner Unschuld Lachen ein,
lässt keinen in sein Herz hinein.
